Architekturführer
Bildung, Forschung und Gemeinbedarf

Katharinen-Gymnasium

Haupteingang
Außenansicht
Innenansicht
Kollegstufenbau

ADRESSE

Jesuitenstraße 10

BAUHERR

Stadt Ingolstadt

ARCHITEKT

Hardt-Waltherr Hämer

PROJEKTLEITUNG

Klaus Meyer-Rogge

BAULEITUNG

Werner Rausch

MITARBEITER PLANUNG

Günter Scherzinger, Olaf Schmidt, Willi Blankwater, Jakob Karst

FERTIGSTELLUNG

Hauptgebäude 1969-1970
Kollegstufenbau 1976-1977

FOTOS

Stadt Ingolstadt / Rössle

PROJEKTBESCHREIBUNG

Durch seine Lage am westlichen Altstadtrand unweit des Münsters und zwischen Kreuztor und Kugelbastei korrespondiert das Katharinengymnasium mit der historisch gewachsenen Situation. Das skulptural geformte, höhengestaffelte Hauptgebäude nimmt Bezüge von den umgebenden Bauten auf und entwickelt sich gleichzeitig als eigenständiger Baukörper. Ursprünglich als reines Mädchengymnasium für 900 Schülerinnen geplant, nutzt der polygonale Bau das Grundstück optimal aus. Vom Schulhof aus treten die maximal fünf Geschosse nach oben zurück. Die dadurch entstehenden Terrassen vor den Klassenzimmern sowie die Dachterrasse sind begrünt. Das bleiverkleidete, oberste Geschoss wurde 1992 vom Büro Hämer ergänzt.

Die zentrale, hohe Eingangshalle mit offenem, gegenläufig angelegtem Treppenhaus erhält Licht von der Seite und durch Oberlichtbänder. Die charakteristischen Sichtbetonflächen der Fassade finden sich auch im Innern des Baukörpers wieder und bilden hier mit Oberflächen aus Holz, weißen Backsteinwänden und farbig behandelten Klassenzimmertüren eine kontrastierende Materialkombination. Die Klassenzimmer sind mit praktischen Einbauten versehen. Viele nicht tragende Wände lassen sich bei Bedarf versetzten oder ausbauen und bieten so für die Schule eine gewisse Raumflexibilität. Die in den Boden eingetiefte Doppelturnhalle ist auch für die Nutzung als Aula konzipiert.

Durch die Einführung der Kollegstufen wurde in den 1970er Jahren ein ergänzender Bau erforderlich. Dieser entstand wiederum als polygoner Stahlbetonbau südlich des Hauptgebäudes an Stelle eines ehemaligen Kriegsgefangenenlagers. Prägend sind wie beim Hauptgebäude große Glasflächen und Blechverkleidungen, allerdings auch ein Sockel aus roten Ziegeln, in den Backsteine des Lagers integriert wurden. Um eine gleichmäßige Belichtung zu ermöglichen, verjüngt sich der Bau nach oben und erhält seine Belichtung durch schräg stehende Scheiben.