Untersuchungen und Konzepte für die Altstadt

Städtebaulicher Denkmalschutz

Seit 2013 erhält die Stadt Ingolstadt Fördermittel aus dem Städtebauförderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“. Zur Aufnahme in dieses Förderprogramm waren umfangreiche Bestandsanalysen und Maßnahmenkonzepte erforderlich, welche auf der Grundlage der bereits in den letzten Jahren durchgeführten Vorbereitenden Untersuchungen nach § 141 BauGB bei Ausweisung neuer Sanierungsgebiete durchgeführt wurden.

Städtebaulicher Denkmalschutz – Vorbereitende Untersuchung

Passagen und Querverbindungen in der Altstadt

Bei allen Konzepten und Überlegungen zur Aufwertung der Altstadt spielen auch die Nebenlagen als Stadträume, die den Hauptgeschäftsbereich ergänzen, seit Jahren eine besondere Rolle. Sie bieten die Chance, der Altstadt ein „eigenes Gesicht“ zu geben. Die hier vorhandene Mischstruktur aus Wohn-, Einzelhandels- und kulturellen Nutzungen sollte zu Erlebnisräumen mit unterschiedlichen Profilen ausgebaut werden. Wesentlich für die Entwicklung der Nebenlagen ist ihre Anbindung an die Hauptachsen der Altstadt. Der mittelalterliche Stadtgrundriss mit seiner kleinteiligen Blockstruktur bietet dafür grundsätzlich gute Voraussetzungen.

Passagen und Querverbindungen in der Altstadt

So gibt es auf der rund 375 m langen Strecke zwischen Schliffelmarkt und Paradeplatz fünf fußläufige Querverbindungen, die die Fußgängerzone mit dem Umfeld verknüpfen. Rechnet man die Durchgangsmöglichkeiten einzelner Ladengeschäfte entlang der Ludwigstraße hinzu, z. B. die Salamanderpassage, ist die Zahl der fußläufigen Anbindungen noch höher.

Entlang des rund 220 m langen Blockbereiches Theresien-, Schul-, und Kupferstraße bestehen aktuell nur wenige Querverbindungen. Es ist ein Ziel der Stadtplanung, die Durchlässigkeit dieses Altstadtgebietes durch attraktive Fußwegverbindungen zu verbessern und z. B. mittels Passagen eine Stärkung der fußläufigen Querverbindungen zu erreichen.

Als gelungenes Beispiel konnte die westliche Passage zwischen Kupfer- und Schulstraße mit finanzieller Unterstützung durch die Städtebauförderung deutlich aufgewertet werden. Rund 30 Prozent der Baukosten wurden über das gemeinsam von Bund, Freistaat und Stadt Ingolstadt getragene Förderprogramm finanziert. Zwischen Theresienstraße 13 und Schulstraße 10 gibt es eine fußläufige Verbindung durch zwei Wohnhöfe, die sich vorrangig an die Nutzer der Gebäude richtet, jedoch tagsüber öffentlich zugänglich ist.

Leerstandsmanagement

Vor einigen Jahren waren in einzelnen Teilbereichen der Ingolstädter Altstadt deutliche „Trading Down-Effekte“ durch vernachlässigte Gebäude und Grundstücke feststellbar. Als Antwort darauf kümmert sich die Stadt Ingolstadt verstärkt um die Reaktivierung von Leerständen und die Aktivierung von Brachflächen in der Altstadt. Im Rahmen des Leerstandsmanagements werden Leerstände, Mindernutzungen und Brachflächen systematisch erfasst und ausgewertet. In enger Abstimmung mit den jeweiligen Eigentümern und der Denkmalpflege werden darauf aufbauend Modernisierungs- und Nutzungskonzepte entwickelt. Als sehr positiv hat sich dabei die Initiierung von Voruntersuchungen erwiesen, die von der Städtebauförderung und dem Bezirk Oberbayern unterstützt wurden. Sofern sich in den Gesprächen mit dem Eigentümer oder der Eigentümergemeinschaft abzeichnet, dass er keine Sanierungs- oder Baumaßnahme durchführen kann oder will, unterstützt die Stadt den Verkauf des Grundstückes und die Suche nach einem geeigneten Investor, um den Weg für eine Sanierung oder auch Neubebauung zu beschleunigen.

Das durch die intensiven Bemühungen der Stadt verbesserte Immobilienangebot in der Altstadt und der in den letzten Jahren zunehmende Trend zum urbanen Wohnen führen heute zu einem deutlichen Erfolg des Leerstandsmanagements. Das Leerstandsmanagement trägt nicht nur zur Belebung der Altstadt und zu ihrer Stärkung als Wohnstandort bei, sondern ist auch ein wichtiger Baustein zur Erhaltung des kulturellen Erbes und der Sicherung des unter Denkmalschutz stehenden Altstadtensembles.

Neben diesem Leerstandsmanagment, das sich vor allem um Gebäudeleerstände mit Verwahrlosungstendenz kümmert, gibt es mit „Cityfreiraum Ingolstadt“ eine Initiative, die für gewerbliche Leerstände ein Immobilienportal bietet, das die Kontaktaufnahme zwischen Anbietern und Interessenten ermöglicht. In einer Datenbank können gewerbliche Objekte in der Ingolstädter Altstadt auf der einen Seite gesucht, auf der anderen Seite aber auch zum Mieten oder zum Verkauf angeboten werden. „Cityfreiraum Ingolstadt“ ist eine Gemeinschaftsinitiative der IFG Ingolstadt, dem Existenzgründerzentrum Ingolstadt und IN-City.

www.cityfreiraum-ingolstadt.de