Grünflächenverbundsystem Ingolstadt
Die stadtstrukturelle Gliederung Ingolstadts basiert auf den ehemaligen Verteidigungs- und Festungsringen um die Stadt Ingolstadt. Den inneren 1. Grünring bildet das erhaltene Glacis der klassizistischen Festungsanlagen um die Altstadt. Der 2. Grünring um Ingolstadt befindet sich ungefähr in einem Abstand von zwei bis drei Kilometern Entfernung vom Zentrum der Altstadt. Seine Lage geht wie beim 1. Grünring auf militärische Ursprünge zurück und befindet sich im Bereich ehemaliger Vorwerke und Forts aus dem 19. Jahrhundert.
Bereits im landschaftsplanerischen Leitbild des Flächennutzungsplanes von 1996 wurde die Ausweisung dieser Grünflächen einhergehend mit der Entwicklung eines Grünflächenverbundes, also dem 1. und 2. Grünring, formuliert. Die vorhandenen Freiflächen werden seit Jahren planerisch gesichert, da der 2. Grünring eine wichtige gesamtstädtische Funktion innehat. Das militärhistorisch vorgegebene Grünringsystem in Ingolstadt schafft gliedernde, grüne Freibereiche zwischen den bebauten Bereichen der Altstadt, der Kernstadt und den ländlichen Ortsteilen.
Der Flächennutzungsplan ist im Gegensatz zum Bebauungsplan nicht parzellenscharf. Daher ist der 2. Grünring zwar nicht komplett durchgestaltet, soll aber ein grünes Band um die Kernstadt darstellen. In diesem 2. Grünring liegt auch die Fläche zwischen dem Audi-Werk und Etting, der so genannte Max-Emanuel-Park.
Ideenwettbewerb mit der BOKU Wien
Im September 2020 veranstaltete das Stadtplanungsamt Ingolstadt am Max-Emanuel-Park in Zusammenarbeit mit der AUDI AG einen Ideenwettbewerb für Studierende und Jungabsolventi*innen der BOKU Wien. Die Wettbewerbsaufgabe verlangte den Entwurf eines Gesamtkonzeptes für das Umfeld Max-Emanuel-Park und Vorschläge für unterschiedliche Platz-, Weg- und Aufenthaltssituationen. Ziel war es, eine naturnahe, charakteristische Gestaltung zu erlangen, die auch hinsichtlich Klimafunktion zukunftsfähig ist. Dabei ging es nicht um den Max-Emanuel-Park alleine, sondern um Einbindung und Erweiterung des gesamten Bereiches.
Gefragt war also die Vision eines Landschaftsbildes im Kontext Industrie, dörfliche Situationen und dem Übergang aus der Donauebene zu den Jurahängen. Hinsichtlich ökologischem Wert, landwirtschaftlicher Nutzung, Klimafunktion und Erholungsangebot sollte dieses dem städtischen Grünflächenverbundsystem Ingolstadts gerecht werden.
Von allen Jurymitgliedern wurde die Qualität der Arbeiten und die Klarheit der Präsentationen der Jungabsolvent*innen der BOKU Wien gelobt. Detaillierte Einblicke in die Ausgangssituation, Präsentationen und den Arbeitsprozess erhalten Sie in der Dokumentationsbroschüre: