Grundlagen des stadträumlichen Leitbildes von Ingolstadt
Bereits im Jahr 1996 wurden Ziele für die Siedlungsentwicklung und für die räumliche Gliederung des Stadtgebietes formuliert. Das stadträumliche Leitbild soll die räumlichen Charakteristika Ingolstadts und damit die Identität der Gesamtstadt herausstellen und stärken. Das Leitbild für Ingolstadt baut insbesondere auf historischen und naturräumlichen Gegebenheiten im Stadtgebiet auf. Aufgrund des Wachstums der Stadt sind im Laufe der Zeit Anpassungen und ergänzende Konzepte entstanden; aber die Grundzüge aus dem Jahr 1996 bleiben das Grundgerüst für den Stadtraum.
Konzentrische Grünringe
Ein wichtiges Element zur Gliederung der Stadt sind die drei konzentrischen Grünringe, die dem Verlauf der drei Befestigungsgürtel folgen. Dadurch können die einzelnen Siedlungsteile durch Grünzäsuren bewusst herausgestellt und die Ortsränder gefasst und deutlich voneinander abgegrenzt werden. Das Glacis ist der älteste und innerste Grünring. Der zweite Grünring folgt dem Verlauf der ehemaligen Vorwerke und bildet den Grünraum zwischen der Kernstadt und den ländlich geprägten Ortsteilen. Durch die Darstellung im Flächennutzungsplan der Stadt Ingolstadt werden diese Grünbereiche planungsrechtlich gesichert. Die Grünringe sollen von Bebauung freigehalten werden. Der dritte Grünring folgt dem Verlauf des ehemaligen Fortgürtels, der sich in der Region fortsetzt.
Entwicklungsachsen "Naturraum" und "Stadtraum"
Das System der konzentrischen Grünringe wird von linearen Entwicklungsbereichen gekreuzt: Die Entwicklungsachse "Naturraum" wird entscheidend geprägt von der Donau und ihren bedeutsamen Auwäldern und Lohen. Der innerstädtische Flussraum prägt das Stadtbild und bietet einen Ausgleich für die innerstädtische Bebauung.
Die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Entwicklungsachse "Stadtraum" beidseits der Bahn ist der Schwerpunkt für die Innenentwicklung. Hier besteht die Chance, die Stadt - neben bedarfsgerechten Baulandausweisungen am Stadtrand - auch durch flächensparende Bauweise weiter zu entwickeln. Durch Zuordnungen der verschiedenen Nutzungen, wie Wohnen, Büros und nicht störendes Gewerbe können landschaftsschonend der allgemeine Flächenverbrauch und das Verkehrsaufkommen reduziert werden.
Stadtteil- und Einzelhandelszentren
Im Leitbild 1996 wurden neben der Altstadt Stadtteilzentren angedacht, die eine bürgerfreundliche Versorgung der Grundbedürfnisse in unmittelbarer Nähe des Wohnstandortes gewährleisten sollten und auch kleinere Identifikationskerne darstellen sollten.
Die Einzelhandelszentren in der Grundstruktur des stadträumlichen Leitbildes 1996 sind Standorte für Einzelhandelsgroßprojekte. Sie sollen den Versorgungsbedarf an Fachmarktgütern decken und die verkehrlichen Belastungen entzerren. Die Altstadt gilt als wichtigster Einkaufsbereich in der Stadt. Seit 1996 wurden die Einzelhandelsstandorte durch neue Einzelhandelsentwicklungskonzepte weiter beleuchtet, zuletzt durch das Städtebauliche Einzelhandelsentwicklungskonzept (SEEK), das 2016 fortgeschrieben wurde.