Architekturführer
Gewerbe, Handel und Verwaltung

Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt

Eingang
Innenansicht
Außenansicht
Beleuchtung Nachts
Schwarzplan

ADRESSE

Auf der Schanz 26

BAUHERR

Freistaat Bayern

ARCHITEKTEN

Christian Vogel

FACHPLANUNG

Ökoplan Wolfgang Brauner und Gerhard Weber mit Ostap Ogrodnik und Vogel - Freiflächenplanung
Johann Grad - Statik
Ludwig Hauser - Künstler

BAUJAHR

1996-2000

FOTOS

Christian Vogel

PROJEKTBESCHREIBUNG

Der Neubau des Wasserwirtschaftsamts steht im Spannungsfeld zur „Harderbastei", Teil der mittelalterlichen Stadtmauer gegenüber. Um zwischen Neubau und Bastei Freiraum zu gewinnen war das Gebäude soweit als möglich Richtung Straße und Schule auf der Schanz zu rücken. Dies ermöglichte die vom Landesamt für Denkmalpflege gewünschte Öffnung und Blickbeziehung von der Straße auf der Schanz zur Harderbastei. Diesem Wunsch entspricht auch die großzügige Transparenz der Eingangshalle und die Möglichkeit der Querung des Gebäudes für Fußgänger.

Das Thema von Bogen und Gerade aus der Umgebung durch Stadtmauer, Schulweg und Straße schon vorgeprägt, wird in der Gebäudeform aufgegriffen, in der Verbindungshalle akzentuiert und mit begrünten Elementen der Freianlagen variiert. Die Freihaltung der Mitte als Treffpunkt und neutraler Platz mit raumbildenden Elementen im Vorfeld der Harderbastei wurde trotz der späteren Forderung nach oberirdischen Stellplätzen ermöglicht.

Eine durch Niederschläge gespeiste Wasserfläche hilft das Vorfeld der Befestigungsanlage aufzuwerten. Wasser und Steinboote weisen auf die Nutzung der Gebäude. Die Schutzwürdigkeit des Wassers bekommt mit der Materialwahl und dem Hinweis auf Zeiträume ohne Wasser auf der Erde eine eigene Bedeutung. Das archaische Element der Boote aus Stein steht damit im Spannungs-verhältnis zur aktuellen Nutzung und Symbolik des Gebäudes.

Das freie Nebeneinander und Brechen organisch geschwungener und geradliniger Formen macht die beiden Schwerpunkte Labor und Verwaltung, sowie die Sondernutzungen Besprechung und Registratur ablesbar. Gleichzeitig deuten sie die Ambivalenz von Natur und Eingriff an. Transparente Eingangshalle, schwebendes Dach und leichte Brücken fungieren als Bindeglied. Zu bändigende Energie des Wassers spiegelt sich in wenigen farbigen Akzenten: dynamisch gebündelt und zum Haupteingang im Maßstab der Straße gesteigert; aus der Fußgängerperspektive der ruhigen Hofbereiche im freien, leichten Kräftespiel.