ADRESSE
Furtwänglerstraße 7
BAUHERR
Stadtplanungsamt Ingolstadt
PLANUNG
aichner kazzer architekten
FACHPLANUNG
Därr Landschaftsarchitekten - Landschaftsplanung
bwp Burggraf + Reiminger Beratende Ingenieure - Tragwerksplanung
Ingenieurbüro Neubaur - Elektroplanung
Ingenieurbüro Allgeyr - Haustechnikplanung
BILDER
Henning Koepcke
FERTIGSTELLUNG
2022
PROJEKTBESCHREIBUNG
Der Neubau der Jugendfreizeitstätte am Grasser Platz hat den jugendspezifischen Schwerpunkt „Medienpädagogik“ erhalten. Weitere thematische Schwerpunkte stellen der Offene Treff für die Jugendlichen aus dem Stadtteil „Piusviertel“, sowie der Saal, der für externe und quartiersübergreifende Nutzungen zur Verfügung gestellt werden kann, dar.
Auf der Nordseite zur Furtwänglerstraße sind der Haupteingang und das durchgehende Treppenhaus inkl. Aufzug angeordnet. Geschützt und betont wird die Eingangszone durch eine schmale Auskragung im Obergeschoss, die gleichzeitig die Fluchttreppe aus dem Obergeschoss aufnimmt. Ein überdachter Freibereich im Erdgeschoss auf der Südostseite verstärkt die Verzahnung des Neubaus mit dem Platz. Der Außenbereich wird so auch bei schlechter Witterung nutzbar. Im Bereich des Offenen Treffs hat das Gebäude einen zweiten Eingang zur Platzseite erhalten. Eine zusätzliche Fensterfront in Pfostenriegelkonstruktion nach Süden hin, die nahezu vollständig geöffnet werden kann, ermöglicht einen fließenden Übergang insbesondere im Sommer von innen nach außen.
Der Saal besitzt zwei große Fensterfronten, eine zum Platz hin und eine weitere auf der Westseite des Gebäudes. So entsteht im gesamten Erdgeschoss eine Interaktion zwischen dem Innenbereich der Jugendfreizeitstätte und dem angrenzenden Grasser Platz. Der Saal mit seiner größeren Raumhöhe ist vollkommen integriert in die übrigen Raumzonen und zeichnet sich nicht als getrennter Gebäudeteil ab. Dies wird durch ein asymmetrisches Dach mit zwei unterschiedlichen Dachneigungen erreicht. Das flachgeneigte Satteldach mit Firstlinie in Querrichtung verstärkt die Orientierung zum Platz hin und gibt dem, im Vergleich zur umliegenden Bebauung, kleinen Baukörper Kraft. Für die Erdgeschossfassaden wurde auf Grund der zu erwartenden hohen Beanspruchung eine robuste Ausführung in Sichtbeton gewählt. Das Obergeschoss ist mit einer vorgehängten Holzfassade verkleidet, deren kleinteilige Farbigkeit ein Flirren erzeugt, das den Grasser Platz bespielt und zur Visitenkarte des Gebäudes wird.
Die Gruppen- und Medienräume, der Werkraum und die Büroräume für die Mitarbeiter sind im Obergeschoss angeordnet. Die Erschließung wurde im Obergeschoss mit Hilfe von, Oberlichtern und einer Fensterfront mit Sitzmöglichkeit am Ende des Flurbereichs attraktiv gestaltet. Im Untergeschoss des Gebäudes befinden sich der Bandübungsraum mit eigenem Tonstudio, und der Clubraum. Somit wird eine größtmögliche Entzerrung der ruhigen und lauten Raumzonen innerhalb des Gebäudes erreicht.
Der angrenzende und ebenfalls neu gestaltete Grasser Platz wurde mit einer Skateranlage, einem Soccer-, und einem Streetballfeld sowie einer Tischtennisplatte ausgestattet. Das Gebäude und der Platz werten sich gegenseitig durch ihre wechselnde bzw. sich ergänzende Nutzbarkeit auf und bilden zusammen einen neuen und attraktiven Aufenthaltsbereich im Piusviertel.