ADRESSE
Hugo-Wolf-Straße 12, 14 und 16
BAUHERR
Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH (GWG)
ARCHITEKT
Franz Beyer + Detlef Dier, Architekten BDA - Stadtplaner
FERTIGSTELLUNG
2019
FACHPLANER
Dipl.-Ing.(FH) M. Eng. Arch. Susanne Krämer, Büro Beyer + Dier - Projektleitung
Michael Heubl - Ingenieurbüro für Baustatik GmbH
Ingenieurbüro Dr. Siebert - Glasstatiken Aufzug
ArcheNea GmbH - Energieberater
Peter Springl - Ingenieurbüro für vorbeugenden Brandschutz GmbH
AAE Aufzugs-Anlagen-Engineering GmbH
GWG - Haustechnik Heizung und Sanitär
GWG - Haustechnik Elektro
GWG - Außenanlagen
FOTOS
Florian Schreiber, München
PROJEKTBESCHREIBUNG
Mitte 2015 sollte anstelle eines alten Garagenhofes eine bestehende vier geschossige Zeilenbebauung im Ingolstädter Nord-West-Viertel entlang der Hugo-Wolf-Straße ergänzt werden. Nördlich dieser Zeilen steht ein ebenfalls viergeschossiger Riegel quer zu diesen Häusern und auf der gegenüberliegenden Straßenseite wechselt sowohl der Maßstab der Bebauung, als auch deren Orientierung, hier stehen zweigeschossige Steildach-Reihenhäuser giebelständig zur Straße. Der Vorschlag des Planungsbüros die zu planende Bebauung ebenfalls senkrecht zur Straße zu stellen und somit keinen „harten“ Übergang zwischen den Straßenseiten zu schaffen, war zwar zunächst etwas herausfordernd, jedoch konnte hier mit Modellen und Simulationen Überzeugungsarbeit geleistet werden. Positiver Nebeneffekt waren ca. 25% mehr Grundstücksausnutzung als mit einer konventionellen Zeile.
Die senkrechte Anordnung der Häuser zur Hugo-Wolf-Straße nimmt die Fluchten der gegenüberliegenden Reihenhausbebauungen auf und setzt somit die Freiräume fort. Die Giebelständigkeit der ca. 45° Steildachhäuser wirkt mächtig im Straßenraum und somit sind die Giebel der viergeschossigen Flachbauweise nur unwesentlich höher als die Firste der Reihenhäuser. Die Gartenhöfe bilden mit dem Zeilenbestand angenehme Räume und korrespondieren sowohl mit den Loggien als auch mit den Laubengängen der Bebauung.
Sowohl auf der Südseite mit den Loggien und den raumhohen Schlafraumtüren, als auch auf der Nordseite mit den Laubengängen bestehen an die Fassadenfläche größtenteils absturzsichernde Anforderungen. Zudem sollten auf den Südseiten Schiebeläden Sicht- und vor allem Sonnenschutz leisten. Die Nachbarbebauungen bestehen aus Massivbau-Lochfassaden, was zum Wunsch geführt hat, das Gebäude nicht zu heterogen und mit zu vielen Einzeldetails auszustatten. Es entstand der Gedanke, dem Gebäude einen „Schleier“ vorzusetzen, der dann an den notwendigen Stellen wieder Löcher bekommt. Die Kombination mit Sichtbetonaußenwänden und hinterlüfteten Plattenverkleidungen hinter dem Schleier aus Flachrostmatten sorgen für wartungsfreie Nachhaltigkeit.