Architekturführer
Wohnungsbau

Europan 6

Richard-Wagner Straße 46-50 Westansicht
Richard-Wagner Straße 63
Permoserstraße 27 Südansicht
Permoserstraße 41

Adresse

Richard-Wagner Straße 46-50, 63; Permoserstraße 27, 41

Bauherr

Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH

Planung

BLAUWERK Architekten GmbH, München

Fertigstellung

Richard-Wagner Straße 46-50: 2015
Richard-Wagner Straße 63: 2010
Permoserstraße 27: 2012
Permoserstraße 41: 2015

Fotos

Richard-Wagner Straße 46-50: Stefan Meyer
Richard-Wagner Straße 63: Florian Schreiber
Permoserstraße 27: Florian Schreiber
Permoserstraße 41: Florian Schreiber

Projektleiter

Richard-Wagner Straße 46-50: Christian Kern, Michael Schneider
Richard-Wagner Straße 63: Christian Kern, Tom Repper
Permoserstraße 27: Christian Kern, Tom Repper
Permoserstraße 41: Christian Kern, Tom Repper

Preise

Richard-Wagner Straße 46-50: Wettbewerb Europan 6
Richard-Wagner Straße 63: Deutscher Bauherrenpreis 2011/2012 „Hohe Qualität – Tragbare Kosten“
Permoserstraße 41: German Design Award 2018

Projektbeschreibung

Die Wohnanlagen wurden in vier Bauabschnitten gebaut. Das städtebauliche Konzept ist ein Ergebnis aus dem internationalen Wettbewerb „Europan 6“ welcher im Jahr 2001 durchgeführt wurde. Es handelt sich dabei um geförderten Wohnungsbau.

Richard-Wagner Straße 46-50: Die Wohnanlage wurde 2015 fertig gestellt. Im Rahmen des geförderten Wohnungsbaues wurden verschiedene Wohntypen, Gewerbe und Parken in einer verdichteten terrassierten Bauweise kombiniert. Alle Wohnungen sind nach Süden, zur Sonne hin, ausgerichtet. Auf dem Dach der Garage ist Raum für eine Gemeinschaftsfläche mit privaten Terrassen und einem halböffentlichen Innenhof. Die darunterliegende Garage kann von den Bewohnern direkt aus ihren Wohnungen betreten werden. Die Wohnungen verfügen über Galerien, Schiebetüren, Oberlichter und Wärmerückgewinnung. Teil des Konzeptes war die Kombination von Arbeiten und Wohnen. Zwei Gewerbeeinheiten an den großen öffentlichen Treppenaufgängen ermöglichen eine offene Fassade an den Gebäudeenden und könnten als wohnungsnaher Arbeitsplatz oder auch als kleiner Laden für die Nahversorgung genutzt werden.     

Richard-Wagner Straße 63: Der geförderte Geschosswohnungsbau wurde Oktober 2010 fertig gestellt. Das Gebäude ist Bestandteil einer neuen Quartierskante, die als Lärmschutzbebauung entlang einer stark befahrenen Bundesstraße entsteht. Das Gebäude greift die Typologie eines Terrassenhauses mit gut belichteten Wohnungen und privaten Freiflächen auf. Eine ebenerdige Garage in der Mitte des Gebäudes ermöglicht den Verzicht auf aufwendige Unterkellerungen. Auf dem Dach der Garage im ersten Obergeschoss entstand eine halböffentliche Gemeinschaftsfläche. In den oberen zwei Geschossen sind barrierefreie Wohnungen, teilweise auch für Rollstuhlfahrer geeignet, angeordnet. Im Rahmen des geförderten Wohnungsbaus konnten Grundrisse mit Galerien, Oberlichtern, Schiebetüren und durchgesteckten Wohnräumen realisiert werden. Der Energieverbrauch wurde durch die aufgeglasten Südflächen, durch eine effektive Dämmung und durch eine dezentrale Wärmeluftrückgewinnung optimiert.

Permoserstraße 27: Ende 2012 wurde das vier geschossiges Gebäude mit vier Split-Level-Wohnungen, Dachterrasse und einer Gewerbeeinheit fertiggestellt. Es bietet als Eckpunkt des Ensembles im Erdgeschoss eine öffentliche Nutzung oder eine Gastronomie an. Mit seiner Auskragung nach Süden erzeugt es hierfür einen geschützten Platzbereich. Der einfache Baukörper weist im Inneren eine komplexe Struktur auf. Die Split-Level-Wohnungen sind über der teils zweigeschossigen Gewerbeeinheit angeordnet. Die privateren Räume liegen in den unteren Ebenen, Wohnraum, Küche und private Freifläche sind in den oberen Ebenen angeordnet. Der Wohnbereich ist eineinhalb Geschosse hoch und orientiert sich nach Norden mit Blick auf die freie Landschaft. Über die Dachterrasse fällt Südlicht tief ins Gebäudeinnere. Barrierefreie Wohnungen werden in den angrenzenden Gebäuden angeboten.

Permoserstraße 41: Dieses vier geschossige geförderte Wohngebäude wurde 2015, mit verschiedenen Wohnnutzungen, unter anderem Appartements für die Lebenshilfe, fertig gestellt. Die unteren beiden Geschosse sind teils als Maisonettwohnungen organisiert, die oberen beiden Geschosse werden über Laubengänge erschlossen. Diese sind über markante und skulptural ausgeformte Treppenhäuser angebunden. Zusammen mit den durchlaufenden Balkonen wird so, trotz der kompakten Kubatur und der straßenbegleitenden Bebauung, eine offene Wirkung nach außen erreicht. Die Gärten im EG sind wiederum sehr geschützt, ähnlich einem „Giardino Segreto“, ausgebildet.