Adresse
Regensburger Straße 14 – 18
Bauherr
Gemeinnützige Wohnungsbau-Gesellschaft Ingolstadt GmbH
Architekt
Architekturbüro Schlamp, Ingolstadt
Fertigstellung
2016
Fotos
Florian Schreiber
Auszeichnungen
Deutscher Bauherrenpreis 2015 / 2016 "Hohe Qualität - Tragbare Kosten" im Wohnungsbau
Projektbeschreibung
Städtebau der Schwinge
Die Schwinge bietet im Quartier an der Regensburger Straße Wohnraum für 38 Familien bzw. Alleinerziehende. Die Nähe zur Innenstadt sowie die unmittelbar südlich angrenzenden Donauauen zeichnen das Projekt aus. Die klare, straßenbegleitende Gebäudegeometrie mit 160 m Länge – davon 120 m in der Kurve bildet einen markanten, städtischen Abschluss des Viertels und ist gleichzeitig ein geschlossener, „gebauter“ Schallschutz mit höchster Wohnqualität und Ruhe im verkehrsfreien Innenhof.
Erschließungskonzept
Die drei Treppenhäuser gleichen den Geländeversatz von 1,20m aus und erschließen das Gebäude wirtschaftlich und barrierefrei. Unter dem Kopf der Schwinge ist außerdem ein Fahrradweg parallel zur Donau in Richtung Stadtmitte angeschlossen.
Wohnungstypen
Es wurden zwei grundsätzliche Wohnungsmodelle entwickelt. So finden sich in der Schwinge sowohl Maisonette-Wohnungen (als ebenerdiger Sockel des Gebäudes) als auch ab dem 2. OG Geschosswohnungen.
Alle Aufenthaltsräume sind zum ruhigen, grünen Innenhof orientiert und von „laut nach leise“ zoniert. Jede Wohnung hat einen sehr großzügigen Freibereich (Garten oder Loggia). Alle Wohnungen sind barrierefrei nach 18025 Teil 2, wobei 30% der Wohnungen behindertengerecht nach Teil 1 ausgeführt sind. Die Schlafräume sind mit mind. 15m² über dem Standard im sozialen Wohnungsbau und somit flexibel belegbar. Zusätzliche Arbeits- und Spielbereiche in den Puffer-Flurzonen bieten zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten.
Wohnungsgemenge
In der Schwinge sind 2-, 3-, 4- und 5-Zimmer-Wohnungen zu finden.
Fassadenkonzept Straße
Runde Laubengang-Stahlbetonfertigteile bilden die Kurve und beschreiben die runde straßenbegleitende Laubengangvorderkante. Die geschlossene VHF-Fassade folgt dem Kreis als Vieleck, wobei jeder Abschnitt von drei Achsen eine Schuppe mit integrierter Beleuchtung ausbildet. Fenster- und Türöffnungen durchstoßen und zonieren die Fassadenebene.
Fassadenkonzept Innenhof
Über die Loggien der Geschosswohnungen öffnet sich die Südfassade zum Hof. Der 1,7 m tiefe Rücksprung ist ausgebildet als großflächiger Freibereich und bildet in der Kurve quasi eine Arena zum Innenhof. Die Balkone sind dabei durch Außenschränke voneinander getrennt. Das Sockel- / Maisonettegeschoss mit direktem Gartenzugang ist verputzt – Schiebeläden im EG bieten Sichtschutz und Privatsphäre.
Kopfbau
Die Schwinge beginnt mit dem Kopfbau im Südwesten und bezieht einen klaren, selbstbewussten, dem Ort angemessenen Standpunkt. Der Überhang ist das Tor zum grünen Innenhof und macht die rückgebaute Gerhart-Hauptmann-Straße privater, die Wohnanlage ruhiger. Die Südbalkone bieten eine einzigartige Aussichtsplattform in Richtung Donau und Altstadt.