Architekturführer
Wohnungsbau

Neubau Wohnheim für Kinder und Jugendliche St. Vinzenz mit Kinderkrippe

Fassadenauschnitt
Lichthof grüne Gruppe
Lichthof Wohngruppen
Spielbereich Kinderkrippe

ADRESSE

Händelstraße 97

BAUHERR

Caritasverband für die Diözese Eichstätt e.V.

ARCHITEKTEN

Diezinger Architekten GmbH

PROJEKTLEITUNG

Andreas Johannes Weingut

BAULEITUNG

Hanna Eder, Thomas Winter

FACHPLANUNG

Grad Ingenieurplanungen GmbH - Tragwerksplanung
Ingenieure Bamberger GmbH & Co. KG - Elektroplanung
Team für Technik GmbH - Haustechnik
Adler & Olesch Landschaftsarchitekten GmbH und Stadtplaner - Landschaftsplaner
Basic GmbH - Bauphysik

BAUJAHR

2015

FOTOS

Hubert Klotzeck

PROJEKTBESCHREIBUNG

Das Wohnheim St. Vinzenz für Kinder und Jugendliche mit Handicap und Kinderkrippe befindet sich an einer stark befahrenen Straße nördlich der Altstadt. Das Grundstück wird dreiseitig von einer umlaufenden Sicht-/Schallschutzmauer umgeben, welche die Gartenbereiche zum Straßenraum bzw. Nachbargrundstück ausgrenzt so dass geschützte Aufenthaltsbereiche entstehen. Der nördliche, dreigeschossige, Baukörper bildet einen städtebaulichen Akzent an der Hindenburgstraße und schirmt gleichzeitig die dahinter liegenden Gebäude schalltechnisch ab.

Durch die Anordnung der drei in der Höhe gestaffelten Gebäudeteile wird ein geschützter gemeinsamer Eingangshof geschaffen, der neben den umgebenden Gartenbereichen in den Sommermonaten auch zum Spielen genutzt werden kann. Die einzelnen Wohngruppen sind autark organisiert und nehmen jeweils ein Geschoss in Anspruch. Die Zimmer der Wohngruppengemeinschaft sind um einen offenen Innenhof gruppiert. Daran anschließend sind Gemeinschaftsraum, Küche und Essbereich offen zoniert, sodass innerhalb der Wohnung kurze und überschaubare Wege entstehen. Sämtliche Bewohnerzimmer sind zur Schall abgewandten Seite nach Westen oder Süden orientiert. Die Nebenräume, Bäder, Hauswirtschaftsraum, etc. sind nach Norden bzw. Osten gerichtet und dienen der Abschirmung der restlichen Bereiche. Das Erdgeschoss des mittleren Baukörpers beherbergt die allgemeinen Bereiche in zentraler Lage, die auch von der Kinderkrippe aus gut erreichbar sind.

Die Innenräume wurden zur leichteren Orientierung mit einem gruppenbezogenen Farbkonzept gestaltet, wobei die großen Farbflächen bewusst im Kontrast zu den Sichtbetonflächen gesetzt wurden. Jeder Wohngruppe und Kinderkrippengruppe wurde eine Grundfarbe zugeordnet. Diese Gruppenfarbe findet sich am Boden, in den Möbeln und in den Türen der gemeinschaftlich genutzten Räume wider. Die Türen der privaten Räume der Kinder wurden ebenfalls in verschiedenen Farben ausgeführt, so dass auch innerhalb einer Gruppe die Orientierung erleichtert wird. Die Außenfassaden mit ihrer vorgehängten Lärchenlattung spielen aufgrund der unterschiedlichen Lattenabstände mit der Wahrnehmung des Betrachters und zeigen auch durch Ihre Farbgebung deutlich die Nutzung des Gebäudes als offenes freundliches Haus für Kinder.  

Alle Möbel und Ausstattungsgegenstände, sowie auch die gesamten Außenanlagen wurden auf die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder abgestimmt und alle Gebäudeteile barrierefrei errichtet. So gibt zum Beispiel es entlang der Glasfassaden zum Innenhof und zu den Gärten Griffstangen an denen Übungen zum Muskelaufbau stattfinden können oder der Kontakt von Gruppe zu Gruppe über den Innenhof hinweg gepflegt werden kann.