Architekturführer
Wohnungsbau

Modernisierung der Großwohnanlage Hindenburgstraße 59

Außenansicht
Seitenansicht
Außenansicht
Ursprünglicher Zustand

ADRESSE

Hindenburgstraße 55-61

BAUHERR

Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH

ARCHITEKT

Prof. Thomas Sieverts mit
Prof. Achim Laleik
Dipl. Ing. Jörg Neubig
Dipl. Ing. Thomas Schmitz

BAULEITUNG

Dipl. Ing. Dietmar Lüling

FERTIGSTELLUNG

1990

FOTOS

Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH

AUSZEICHNUNGEN

Deutscher Bauherrenpreis 1992 - Modernisierung "Hohe Qualität - Tragbare Kosten"

PROJEKTBESCHREIBUNG

Die Anpassung von Großwohnanlagen an gewandelte Anforderungen ist eine wichtige Aufgabe des Wohnungs- und Städtebaus. Der in den Jahren 1973 / 1974 errichtete funktionale Bau sollte an der Hindenburgstraße eine städtebauliche Dominante setzen. Die Dominanz der Großform, die Brüche im Maßstab zur Nachbarschaft, der zugige Durchlass im Erdgeschoss, der schwer auffindbare Eingang machten Überlegungen zur Umgestaltung des Gebäudes erforderlich.

Das Gutachten für die Umgestaltungsplanung wurde von der Obersten Baubehörde bezuschusst. Es galt, die Qualitäten des Gebäudes herauszuarbeiten: die gute, eindrucksvolle Gesamtproportion, die klare Konstruktionsstruktur und die konsequente Ausrichtung der Wohnungen nach Süden. Es wurde das Ziel verfolgt, das Gebäude im inneren Gefüge, in der äußeren Gestalt sowie bei den Außenanlagen aufzuwerten.

Bei der Umgestaltung stand die Verbesserung des Familienwohnens im Vordergrund. In den unteren drei Geschossen wurden größere Familienwohnungen entwickelt. In den mittleren drei Geschossen wurde ein Teil der 3-Zimmerwohnungen in 1- bzw. 2-Zimmerwohnungen umgebaut für Alleinstehende und Auszubildende. Die obersten zwei Geschosse wurden zu besonders vielseitig nutzbaren Wohnungen umgebaut. Gestalterisch und an der neuen Fassade ablesbar, entwickelt sich ein „Sockel“, eine „Mittelzone“ und eine „Attika“. Verstärkt wird die Sockelbildung durch eine Mauerschale an der östlichen Stirnseite des Gebäudes, die den Schallschutz für die Freiflächen verbessert. Dieses ganze Gefüge – erreicht durch vorgebaute, neue Schichten – lässt die Nordseite des Gebäudes, die zur mangelnden Attraktivität beigetragen hat, insgesamt freundlicher und vielfältiger erscheinen. Die Gliederung der Fassade wurde durch ein neues Farbkonzept, verbunden mit gezielt ausgewählten Materialien, unterstützt.